Teil 7: Chalon sur Saône - Cluny 70,4 km 4 :15h

Bericht von Reinhard Altfelder,
Fotos vom Burgundforum.
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Der nächste Tag sollte uns nach Cluny bringen. Dieser Tag begann mit strahlendem Sonnenschein. Die Ausfahrt aus Chalon erforderte mehrmaliges Nachfragen, da es zwar viele Wegweiser gibt, diese aber nur innerstädtische Ziele anzeigen. Givry, unser nächstes Ziel war nirgendwo ausgeschildert. Die Straße nach Givry war stark befahren, vor allem von LKWs und für uns sehr unangenehm. In Givry trifft man unfehlbar auf den sogenannten "Voie Vert" eine stillgelegte Eisenbahntrasse, die großzügig mit einer feinen Teerdecke, vielen Hinweisschildern und Schranken an den Kreuzungen mit Verkehrsstraßen für den Radtouristen hergerichtet ist. Da man auf dieser Strecke sehr schnell in Cluny ist und auch nicht immer gute Aussicht hat, da die Bahntrasse oft durch Wälder oder Geländeeinschnitte verläuft, gibt es ausgeschilderte Schleifen rechts und links von der Trasse auf denen man die Umgebung erkunden kann. Eine ausführliche Beschreibung mit vielen Photos, die die ganze Strecke einschließlich der Schleifen erläutert, findet man unter www.cg71.com/voie-verte/indexfrVV.htm . Wir haben gleich die erste Schleife genommen und sind so durch den wunderschönen Ort Givry gefahren, vorbei an einem alten Gemeinschaftswaschhaus und weiter durch die Weinberge und kleine Orte mit winzigen romanischen Kirchen. Hervorzuheben ist besonders Buxy mit schönen mittelalterlichen Befestigungsanlagen und einer alten Kirche.

Und doch: Das Schloß von Sercy
Hier haben wir uns mit Brot und Wurst versorgt und eine kurze Mittagsrast gehalten. Zurück auf der Eisenbahntrasse sind wir schnell weitergekommen bis Sercy, wo wir einen Abstecher zum dortigen Schloss gemacht haben. Im Vodergrund des Schlosses ein kleiner See. Ein schönes Fotomotiv. Leider hatte sich der Himmel inzwischen bezogen und ohne Sonne werden Fotos nur halb so schön. Der Voie Vert führte uns dann weiter nach Cormatin. Hier haben wir an der Führung durch das Schloss teilgenommen. Viele mit alten Gemälden und Goldornamenten überladen geschmückte Räume, deren Düsternis reichlich ungemütlich wirkte. Ein angenehmer Kontrast der kunstvoll angelegte Garten mit einem Buchsbaum-Labyrinth und vielen Blumenrabatten.

Der Himmel hatte sich nun mehr und mehr zugezogen, aber unsere Erwartung auf dem Weg nach Cluny noch nass zu werden, hat sich glücklicherweise als falsch erwiesen. Neben der Besichtigung der Reste der alten Abteikirche war der Blick vom Tour de Fromages, dem Käseturm, ein unvergessliches Erlebnis. Von Cluny und seiner umgebenden Landschaft bekommt man hier einen nachhaltigen Eindruck.
Cluny war im frühen Mittelalter das bedeutendste Kloster Europas. Von hier aus wurden mehrere hundert über ganz Europa von Schottland bis nach Polen verstreute Tochterklöster zentral regiert.Somit hat Cluny auch die kulturelle Entwicklung Deutschlands entscheidend mitbestimmt. Bis zum Bau des Petersdoms in Rom war die Abteikirche in Cluny die größte christliche Kirche der Welt, von der die Französische Revolution leider nur wenige, aber immer noch eindrucksvolle Reste übrig gelassen hat.
Auch in Cluny herrschte noch die Vorsaison. Nur wenige Touristen verloren sich auf den Straßen und Bars und Restaurants waren weitgehend leer.

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Teil 1: Dijon - Châteauneuf en Auxois 43 km 2:55 h

Teil 2: Châteauneuf en Auxois - Semur 104 km 5:27h

Teil 3: Semur - (St. Pére) Vezelay 65,5 km 4:20 h

Teil 4: St.Père - Lac des Settons 52,7km 3 :40 h

Teil 5: Lac des Settons - Pouilly 56,5 km 3 :25h

Teil 6: Pouilly - Chalons sur Saône 78 km (wegen Panne mit Auto zurückgelegt)

Teil 7: Chalon sur Saône - Cluny 70,4 km 4 :15h

Teil 8: Cluny - Pont de Vaux 60 km 4:05h

Teil 9: Pont de Vaux - St.Martin en Bresse 74,8km 4:10 h

Teil 10: St. Martin en Bresse - Beaune 71,17km 4:30 h

Teil 11: Beaune - Nuits St. Georges (Mit Umweg durch die Berge) 25 km 1:30h

Teil 12: Nuits St. Georges - Dijon (mit Umweg durch die Berge) 45,5 km 3 :00h

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