Eine Seite mal mit mehr Text als Bildern. So bedeutend
wie Cluny im Mittelalter war, das Wunder des Abendlandes,
Zentrum der Christenheit, so bedeutend wie Rom, die Äbte
des Klosters manchmal mächtiger als der Papst, heute
ist es ein kleiner Ort mit 5000 Einwohnern und wenigen
sichtbaren Sehenswürdigkeiten. Von der über
400 Jahre - bis zum Bau des Petersdoms - mit einer Länge
von 177 Meter größten Kirche der Christenheit,
blieb in der Revolution wenig übrig, erst in der
bürgerlich-kapitalistischen Phase jener Revolution
ließ ein Grundstücksmakler sie Stein für
Stein abtragen um seine Geschäfte zu machen, warum
nicht, selbst Gottes Wege sind schließlich unergründlich.
übrig ist nur noch das rechte Querhaus mit dem Hauptglockenturm.
Bei dieser Photographie standen wir übrigens kurz
vor dem ehemaligen Eingang der Kirche. Cluny, das Licht der Welt. Fast hätte man für dieses mächtige Benediktiner- Aber gerade diese Prachtentfaltung war wohl nicht unschuldig am Niedergang Clunys, nicht nur große Teile der Franziskaner stritten gegen diesen zur Schau gestellten Reichtum der Kirche, auch manchem Benediktiner wurde es zuviel, und die zisterziensische Abspaltung gewann gerade durch den Benediktiner Bernhard von Clairvaux, der auch Fontenay gründete, zunehmend an Einfluß. Sie propagierte ein bescheideneres und kontemplativeres Mönchsleben, Fontenay erlitt aber in der Revolution ein ähnlich profanes, wenn auch nicht ganz so zerstörerisches Schicksal wie Cluny. |