Orches selbst bietet keinerlei kulturelle Höhepunkte
und auch Önologen finden hier nur einen eher mittelmäßigen,
aber teuren Rosé. Trotzdem ist es unser liebster
Wohnort in Burgund und das hat einige Gründe. Vielleicht
am wichtigsten ist seine malerische Lage, direkt unter
den Felshängen der Côte.
Sie wird in dem 200-Einwohner Dorf auch kaum durch Touristen gestört, ein fahrender
Bäcker dreimal in der Woche bietet die einzige Einkaufsmöglichkeit vor Ort, die
Infrastruktur beschränkt sich auf einen Briefkasten, der nach unserer Erfahrung sogar
geleert wird.
Vorteilig ist natürlich auch die relativ zentrale Lage, wobei es allerdings in den Norden
schon ziemlich weit ist (meist der natürliche Nachteil einer zentralen Lage), um ganz
Burgund zu erfassen sollte man sicherlich auch einmal eine Unterkunft in der Nähe von
Auxerre ins Auge fassen. Weinliebhaber kommen aber nicht an der Côte d'Or
vorbei, die vielen weltberühmten Namen muß man an dieser Stelle sicher nicht mehr
aufzählen.
Orches selbst lädt vor allem zu Spaziergängen
oberhalb der Felskante ein, wunderschöne Ausblicke
auf die Ebene vor Beaune,das Saônetal und die
Weinberge von St. Romain entschädigen für
ein wenig Kraxelei.
Natürlich hatten wir auch Glück mit unserer
Unterkunft , wie der Blick
von unserem Garten auf die Felsen zeigt.
Einziger "Negativpunkt" - den wir aber leicht verschmerzen konnten - war das Fehlen
eines Restaurants, von dessen Terrasse man beim abendlichen Diner die Aussicht hätte
genießen können. Kein Problem, so etwas zu verschmerzen, mit eigener, gut
ausgestatteter Küche, Terrasse mit Ausblick und einem Schuppen voll Kaminholz, für
den Kamin, den man nach Sonnenuntergang im September und in den Bergen gut brauchen konnte.
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