Domaine Bizot, Vosne-Romanée

Ein Winzer, dem 2,5 ha Weinberge in Vosne-Romanée gehören, hat drei Möglichkeiten:
1.: Er produziert so viel wie möglich (gerne ein bisschen mehr) und verkauft seinen Wein als Fassware an Négociants. Er hat sein Auskommen und geht seinen Hobbies nach.
2.: Er verpachtet oder verkauft seine Weinberge und ist seinem Schöpfer für das angenehme Los dankbar, das ihm zugewiesen wurde. Seine Hobbies langweilen ihn zwar recht bald, er hätte es aber auch schlechter treffen können.
3.: Er arbeitet naturnah, reduziert die Erträge auf 15 bis 20 hl/ha und erzeugt Weine, die dem Qualitätsanspruch der Burgunder gerecht werden.

Es überrascht kaum, dass Bizot sich für die dritte Lösung entschieden hat. Er hat sein Handwerk bei Henri Jayer erlernt (dessen Weine sind tieffarben und expressiv-fruchtig), doch fließt in seinen Stil auch die Begeisterung für die Weine der Domaine Leroy (sehr extraktreich und fest) und Prieuré Roch (zart, fein).
Von seinen Weinen gefällt mir der Vosne-Aux Jachées recht gut, dessen Struktur in eine komplexe Aromatik eingebunden wird. Weniger charmant ist der Vosne-Romanée Vieilles Vignes. Er ist fester und in seiner Jugend abweisender als der Jachées - die Zeit wird zeigen welcher letztlich die größere Trinkfreude bereiten wird. Die Vorzüge beider Weine vereint der Vosne Premier Cru, der noch deutlich vom Echézeaux übertroffen wird. Dies ist ei voller, sinnlicher Wein mit einem enorm langen Nachgeschmack.

Preise: Dorflage ca. 35 €, Echézeaux 90 €